Der Erste Weltkrieg zu Fuß – Begegnungen zu „Zwei Fronten, eine Stadt“

Nicolò Giraldi erzählt von seinem einsamen Gang entlang der Feuerlinie des Ersten Weltkriegs, von London nach Triest. Der 1984 in Triest geborene Journalist hat 2015 das Buch „La Grande guerra a piedi“ (Der Erste Weltkrieg zu Fuß) veröffentlicht, das von der Biblioteca dell’Immagine mit einem Vorwort von Paolo Rumiz herausgegeben wurde. Nicolò Giraldi hatte sich an einem warmen Samstag in London mit dem Ziel auf den Weg gemacht, am Mittwoch, dem 9. Juli, auf der Piazza Unità d'Italia in Triest, seiner umkämpften Heimatstadt, anzukommen. Er ging allein, ohne sich nie wirklich allein zu fühlen, denn er befand sich in einem ununterbrochenen Dialog mit seinem gleichnamigen Großvater, einem österreichisch-ungarischen Fußsoldaten an der russischen Front. Es ist eine Reise, die nicht nur physisch verläuft, sondern auch in die Erinnerung, in die Vergangenheit, in die Geschichte führt. Die Seiten dieses Buches sind eine persönliche Direktaufnahme davon, wie das echte Europa – nicht das politische Europa der großen Gedächtnisfeiern – Tag für Tag auf den verheerenden Krieg schaut, den es erleben musste: Dafür sorgen die Stimmen und Zeugnisse derer, die unverdrossen für die Wahrung der Erinnerung kämpfen.